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Friedhofsgärtner – Die Ruhebewahrer

20.04.2022

In Friedhofsgärtnereien stehen Pflanzen und Menschen im Mittelpunkt. Deshalb ist Friedhofsgärtner ein ganz besonderer Beruf – ein besonders toller! Wenn Du Pflanzen magst, gerne draußen bist und ein Gespür für Menschen hast, kannst Du als Friedhofsgärtner sehr glücklich werden. Es erwarten Dich ein attraktiver Arbeitsplatz, vielfältige kreative Tätigkeiten und dankbare Kunden.

Friedhofsgärtner – was machen die?

Als Friedhofsgärtner gehörst Du zu den Feinmechanikern unter den Gärtnern: Mit Geschick, Kreativität und Einfühlungsvermögen widmest Du Dich dem Anlegen, Gestalten und der Pflege von Grabstätten. Ganz nebenbei übernimmst Du aber auch Verantwortung für die Funktionalität unserer „grünen Lungen“ in der Großstadt. Erde an den Händen gehört dazu, aber längst nicht alles ist Handarbeit, Vieles erledigen auch die Friedhofsgärtner längst mithilfe moderner Gerätschaften. Das schont den Rücken und die Nerven. Einige Friedhofsgärtnereien produzieren auch Blumen und Pflanzen, die dann die Friedhöfe schmücken. Außerdem schaffen sie eine würdevolle Atmosphäre für Trauerfeiern und Beisetzungen, dekorieren Räume, stecken Kränze und bepflanzen Schalen. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk der meisten Friedhofsgärtner auf dem Gestalten von Grabflächen und der Grabpflege. Die Gestaltung mit Kleingehölzen, mehrjährigen Pflanzen und Sommerblumen ist im Laufe der Zeit immer vielseitiger geworden. Ob klassische, kreative und moderne Gräber oder naturnahe und bienenfreundlich, Friedhofsgärtner können alles. Entsprechend breit sind die in diesem Beruf benötigten Pflanzenkenntnisse. Immer häufiger gestalten und betreuen Friedhofsgärtner auch Memoriamgärten, NaturRuh-Areale oder Ruhegemeinschaften. Hier werden diverse Gräber in eine zusammenhängende Pflanzfläche eingebettet, was im Vergleich zu den klassischen Grabstätten ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Auf großen Friedhöfen gibt es oft sogar mehrere Grabfelder mit unterschiedlichen Themen – zum Beispiel mit dem Schwerpunkt Rosen, Wasser oder Insektenfreundlichkeit.

Zur Grabpflege gehören neben regelmäßigem Gießen und Düngen auch der Formschnitt von Einfassungspflanzen und Kleingehölzen sowie gegebenenfalls Pflanzenschutzmaßnahmen. Zudem befreien die Friedhofsgärtner die Grabflächen von herabgefallenem Laub, kaputten Pflanzen teilen und reinigen auf Wunsch auch den Grabstein oder die Grabplatte. Im Friedhofsgartenbau wird das meiste in Handarbeit erledigt, schon um die ruhige, friedvolle Atmosphäre dieser besonderen Orte möglichst wenig zu stören. Kommen motorbetriebene Geräte wie Gießwagen, Heckenscheren oder Freischneider zum Einsatz, werden in diesem Beruf meist besonders leise Modelle verwendet. Das kommt letztlich auch dem Friedhofsgärtner selbst zugute.

Friedhofsgärtner – wo arbeiten die?

Friedhofsgärtner arbeiten …

  • auf einem attraktiven parkähnlichen Gelände mit der vielleicht größten innerstädtischen Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren.
  • in einer Oase der Ruhe, in der aber natürlich auch gelacht werden darf.
  • an einem Platz, der Trost spendet, als Naherholungsziel dient und zunehmend auch für kulturelle Angebote genutzt wird.
     

Kurz: natürlich auf dem Friedhof!

Wobei viele Friedhofsgärtnereien gleich auf mehreren Friedhöfen in ihrer Stadt oder Region tätig sind.

Je nach Größe und Struktur der Friedhofsgärtnerei bewegst Du Dich in Deinem Beruf möglicherweise zudem:

  • auf Anbauflächen oder im Gewächshaus, falls die Friedhofsgärtnerei einen Teil der verwendeten Pflanzen selbst produziert.
  • auf dem Blumengroßmarkt, in Baumschulen oder in Stauden- oder Zierpflanzengärtnereien, um Waren zuzukaufen.
     

im Ladengeschäft, wo Du Kunden berätst sowie Produkte und Dienstleistungen verkaufst.

Wie werde ich Friedhofsgärtner?

ie Berufsausbildung geht in der Regel über drei Jahre, wobei je nach Schulabschluss auch auf zwei Jahre verkürzt werden darf. Logischerweise findet Deine Ausbildung in einem unserer Ausbildungsbetriebe statt. Überbetriebliche Lehrgänge ergänzen dabei deine Expertise. Begleitend dazu gibt es – wie bei Ausbildungen üblich – Teilzeit- oder Blockunterricht in der Berufsschule.

Wie läuft die Friedhofsgärtnerausbildung ab?

Bei der dualen Ausbildung zum Friedhofsgärtner sind Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. An bestimmten Wochentagen oder blockweise besuchst Du die Berufsschule. Dort eignest Du Dir das notwendige Grundlagenwissen für den Beruf des Friedhofgärtners an. Dieses Wissen kannst Du im Betrieb meistens direkt anwenden und vertiefen. Nach etwa der Hälfte der Ausbildungszeit zeigst Du bei der Zwischenprüfung was Du gelernt hast. So siehst Du, wie fit Du schon bist. Am Ende der Ausbildung zum Friedhofsgärtner steht eine Abschlussprüfung. Und dann gestaltest du die grünen Lungen mit. Wer einen Schulabschluss wie Fachabitur und Abitur hat, kann die Zeit um bis zu einem Jahr verkürzen. Bei besonders guten Leistungen kannst Du die Abschlussprüfung vorzeitig ablegen; brauchst Du noch etwas Zeit, kann die Ausbildungsdauer auch verlängert werden.

Was verdient ein Friedhofsgärtner in der Ausbildung?

Das Gehalt während Deiner Ausbildung zum Friedhofsgärtner hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Ausbildungsdauer und vom Bundesland, in dem Du Deinen Ausbildungsplatz antrittst.

In der Tabelle sind die durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen angegeben.

Alle Bundesländer (außer Thüringen):

  1. Ausbildungsjahr durchschnittlich 615 Euro
  2. Ausbildungsjahr durchschnittlich 687 Euro
  3. Ausbildungsjahr durchschnittlich 763 Euro
     

Nach abgeschlossener Berufsausbildung hängt das Gehalt eines Friedhofsgärtners vom Aufgabengebiet und dem Anspruch der Tätigkeiten ab sowie vom Betrieb selbst. Berufseinsteiger verdienen jährlich zwischen 24.000 und 30.000 brutto. Die Spanne kann beträchtlich sein – es lohnt sich, die vielfältigen Fortbildungsmöglichkeiten zu nutzen.

Friedhofsgärtner Ausbildung fertig – und dann?

Gestaltungstrends, Pflanzenverwendung, Verkaufsstrategien – auch die Friedhofskultur unterliegt dem Wandel. Ein vielfältiges Weiterbildungsangebot ermöglicht es Dir nach Deinem Berufseinstieg als Friedhofsgärtner, Dich auf dem Laufenden zu halten, Dein Wissen zu vertiefen, und eröffnet Dir neue Perspektiven.

Vielleicht möchtest Du eines Tages ja sogar selbst einen Betrieb übernehmen. Mit einer Weiterbildung zum Meister oder Techniker stehen Dir viele Wege offen. Auch ein Studium ist möglich – mit entsprechender Berufserfahrung sogar ohne Hochschulreife!

Immer eine gute Idee: Mach ein Praktikum!

Die allermeisten Betriebe freuen sich sehr über Dein Interesse und geben Dir gerne die Gelegenheit, in ihren Arbeitsalltag hineinzuschnuppern. Haben beide Seiten das Gefühl, dass es passt, springt dabei auch ganz schnell mal ein Ausbildungsplatz heraus. Finde jetzt Deinen Betrieb in Deiner Nähe!